ADS - Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
Mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (englisch Attention Deficit Disorder, ADD) bezeichnet man die international anerkannte Diagnose einer Aufmerksamkeits-Störung mit und ohne Hyperaktivität. Ist die Aufmerksamkeits-Störung mit Hyperaktivität verbunden, so spricht man auch von ADHS. Von ADS bzw. ADHS betroffen sind ca. 8% der Schulkinder in Deutschland, das sind durchschnittlich zwei Kinder pro Schulklasse.
Die wichtigsten Symptome bei ADS/ADHS sind:
- Unaufmerksamkeit, Ablenkbarkeit
Die Aufmerksamkeit des Betroffenen driftet ab, er wechselt den Mittelpunkt seines Interesses. - Hyperaktivität oder Verträumtheit
Betroffene wirken hektisch oder schauen Löcher in die Luft. - Impulsivität
Betroffene handeln häufig ohne nachzudenken und können nur schwer abwarten. - Vergeßlichkeit, schlechtes Kurzzeitgedächtnis
Der Betroffene vergißt schnell - besonders alltägliche Dinge. - Geringe Eigenorganisation, schlechter Überblick
Der Betroffene wirkt zerstreut und chaotisch. - Probleme beim Einhalten von Regeln
Der Betroffene hat seinen eigenen Kopf und will nur seinen Willen durchsetzen. - Schlechtes Arbeitsverhalten
Dem Betroffenen fehlen Überblick und Strategie. - Labile Stimmung
Betroffene sind schnell gereizt oder todtraurig. Andererseits werden Enttäuschungen schnell weggesteckt. - Mangelndes Selbstwertgefühl
- Schlechtes Sozialverhalten
Betroffene können sich nur schwer in eine Gruppe integrieren und werden dadurch leicht zum Außenseiter. Es fällt ihnen schwer, sich selbst und andere einzuschätzen.
Die Symptome von ADS/ADHS liegen in einer Fehlfunktion des Gehirns begründet: Die Aufnahme und Weiterverarbeitung von Informationen ist gestört. Die Aufnahme von Informationen erfolgt normalerweise gefiltert. Dadurch kann man sich darauf konzentrieren, was gerade von Interesse ist. Dieser Filter funktioniert beim ADS/ADHS nicht, was zur Folge hat, daß Betroffene viele Dinge zusätzlich aufnehmen. Das hat zum einen verzögerte Reaktionen zur Folge - denn die zusätzlich aufgenommenen Informationen müssen ebenfalls verarbeitet werden. Zum anderen kann die übergroße Informationsflut den "Arbeitsspeicher" des Gehirns - das Kurzzeitgedächtnis - überlastet. Dadurch werden die aufgenommenen Informationen wieder vergessen. Neuere Forschungen zeigen, daß es sich bei ADS/ADHS offenbar um einen Gendefekt handelt.
ADS-Betroffene reagieren also häufig anders, als man es erwartet. Dies ist aber weder ein Erziehungsproblem, noch Bösartigkeit und auch keine Charakterschwäche oder gar Dummheit. Viele berühmte Persönlichkeiten - unter ihnen Albert Einstein, Thomas Alva Edison und Winston Churchill - waren von ADS/ADHS betroffen. Schulprobleme entstehen bei ADS/ADHS-Kindern häufig durch frustrierende Erfahrungen, weil sie von ihrer Umwelt mißverstanden werden.
Für ADS/ADHS-Betroffene ist wichtig, daß sie selbst und ihre Bezugspersonen (z.B. Eltern, Lehrer) über ADS/ADHS und dessen Auswirkungen Bescheid wissen. In manchen Fällen erweist sich eine Behandlung mit Medikamenten als sinnvoll und wirksam. Häufig kann man allerdings auf Medikamente verzichten. In jedem Fall kann dem Betroffenen mit einem gezielten Trainingsprogramm geholfen werden.
Trainingsprogramme
Es gibt eine Reihe von Trainingsprogrammen, die Kindern oder Erwachsenen mit ADS/ADHS einen besseren Umgang mit ihrer Umwelt ermöglichen sollen. Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie Informationen über die wichtigsten dieser Programme:
- Informationen zum Marburger Konzentrationstraining (MKT)
Weitere Informationen
Eine ausgezeichnete Informationsquelle ist "Das ADS-Buch" von Dr. med. Elisabeth Aust-Claus und Petra-Marina Hammer. Sie finden das Buch auf der Lernen
1. Vorsitzende: Frau Dr. Myriam Menter, Postfach 410724, 12117 Berlin
Kreatives Lernen, Joseph Kennedy, Obere Hauptstr. 10, 78532 Tuttlingen
Webseiten zum Thema ADS
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